Richtschnur für den Hochschul-Alltag
Vortrag über die Statuten der Erfurter Universität im 15. und 16. Jahrhundert
PM 018/2019
Die Universität Erfurt gehört zu den ältesten in Deutschland. Als erste erhielt sie 1379 die Erlaubnis zur Gründung, als dritte nahm sie 1392 den Lehrbetrieb auf – und schnell mauserte sie sich zu einer der bedeutendsten im ganzen Land. Auch der spätere Reformator Martin Luther studierte hier. Wie die Erfurter Universität in den Anfangsjahren organisiert war, ist bei einem Vortrag im Evangelischen Augustinerkloster zu erfahren. Am Donnerstag, 21. März, beschäftigt sich Frank-Joachim Stewing mit der Überlieferung der Hochschulstatuten bis in das beginnende 16. Jahrhundert. Zu dem Vortrag ab 19 Uhr lädt der Förderverein der Bibliothek des Ev. Ministeriums ein. Der Eintritt ist frei.
Stewing hat in akribischer Kleinarbeit die handschriftlichen Sitzungsprotokolle und Statuten der Erfurter Universität zwischen 1411 und 1521 erforscht. Bei diesen Statuten handelt es sich um verbindliche Leitlinien, nach denen der Alltag in der Hochschule und ihren Fakultäten reglementiert war. Anhand von Beispielen beleuchtet Stewing in seinem Vortrag Fragen zur Studienorganisation, zum Lehrangebot und zur Verwaltung der Hochschule. Dabei geht es auch um den Konflikt zwischen Universität und Stadt Erfurt, deren Bewohner den privilegierten Studenten und Professoren oft feindlich gegenüber standen.
Frank-Joachim Stewing studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Germanistik. Er arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Erfurt und forscht vor allem über Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit. Davor war er in historischen und wissenschaftlichen Bibliotheken beschäftigt, so an der Universitäts-Bibliothek Leipzig, der Stiftsbibliothek Zeitz und der historischen Bibliothek der Stadt Rudolstadt.
Erfurt, den 18. März 2019
Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt, Telefon: 0361/57660-22