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Augustinerkloster > Abend über Montaigne und seine Bibliothek

Jahrhundertealte Essays mit Themen von brisanter Aktualität

Abend über Montaigne und seine Bibliothek im Ev. Augustinerkloster

PM 085/2022

Bücher sagen viel über ihren Besitzer. Das gilt erst recht, wenn jemand nicht nur ein paar Werke im Regal stehen hat, sondern eine ganze Bibliothek besitzt. Um den französischen Philosophen und Autor Michel de Montaigne und seine Bibliothek geht es am Donnerstag, 20. Oktober, im Evangelischen Augustinerkloster zu Erfurt. Darüber berichtet um 19 Uhr Prof. Dr. Wolfgang Adam auf Einladung des Fördervereins der Bibliothek des Ev. Ministeriums. Der Eintritt zu dem Abend ist frei.

„An Montaigne fasziniert mich, dass in seinen Essays Themen behandelt werden, die noch heute von brisanter Aktualität sind: Probleme von Krieg und Frieden, Erfahrung von Leid und Freude, Liebe und Sexualität oder das Phänomen des Todes“, so Adam. Er wehrt sich aber gegen jede platte Aktualisierung der Texte. Montaignes Antworten seien zeitgebunden. Zeitlos sei dagegen die tastende, prüfende Reflexion über die Zerbrechlichkeit des Menschseins.

Michel de Montaigne (1533–1592) gehört wegen seiner in ganz Europa gelesenen Essays zu den großen europäischen Renaissance-Autoren. Im Leben und Werk Montaignes nehmen Bücher und Lektüre einen zentralen Platz ein. Aus seiner umfangreichen Privatbibliothek sind rund 100 Exemplare überliefert. Montaigne kennzeichnete sie selbst als seinen Besitz.Bei der Veranstaltung im Augustinerkloster geht Referent Wolfgang Adam zunächst auf die Herkunft der Bücher und das Profil des Bestands ein. Dann analysiert er Texte, deren handschriftlichen Eintragungen in direktem Bezug zu der Lebenspraxis und dem Werk Montaignes stehen.

Prof. Dr. Wolfgang Adam ist Germanist und Geschichtswissenschaftler. Bis zu seinem Ruhestand lehrte er an der Universität Osnabrück deutsche Literatur der Frühen Neuzeit. Immer wieder beschäftigte er sich mit dem Werk Michel de Montaignes. Dazu veröffentlichte er zwei Bücher und zahlreiche Studien.

Erfurt, den 14. Oktober 2022

Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt | Telefon: 0361/57660-22