Licht ins Dunkel geschichtlicher Überlieferungen
Abend über Ereignisse im Leben von Zachariae, Hus und Luther
PM 071/2021
Die Erfurter Augustinerkirche ist ein Bauwerk mit reicher Geschichte. Ganz vorne in dem Gotteshaus, vor dem Altar, befindet sich der Grabstein von Johannes Zachariae. Der Augustinermönch wurde berühmt dafür, dass er maßgeblich an der Verbrennung des Reformators Johannes Hus beteiligt gewesen sein soll. Doch stimmt diese Geschichte tatsächlich? Und welche Rolle spielte Martin Luther bei ihrer Überlieferung? Um diese Fragen geht es bei einem Abend in der Augustinerkirche, zu dem der Förderverein der Bibliothek des Evangelischen Ministeriums im Augustinerkloster Erfurt e. V. einlädt. Michael Utzel beleuchtet am Donnerstag, 16. September, um 19 Uhr, wie das Leben von Zachariae, Hus und Luther zusammenhängt – und wie und warum sich die Erinnerung an bestimmte Ereignisse von damals im Lauf der Zeit verändert hat. Der Eintritt zu dem Abend ist frei.
Manchmal ist das mit geschichtlichen Überlieferungen so eine Sache. Was wissen wir heute, mehr als 600 Jahre später, tatsächlich noch darüber, welche Rolle der Erfurter Mönch Johannes Zachariae in Konstanz bei der Verbrennung des böhmischen Reformators Hus spielte? Und wie nutzte Martin Luther die Ereignisse später für seine eigene Darstellung als Reformator? Darüber berichtet Michael Utzel in seinem Vortrag. Er beleuchtet dabei, wie innerhalb des Augustinerordens an die Begebenheiten erinnert wurde, wie Luther diese aufgriff – wie sie im Lauf der Jahrhunderte in die historische Überlieferung der Stadt Erfurt eingingen.
Michael Utzel hat an der Universität Erfurt Religionswissenschaft, Evangelische Religionslehre und Geschichte studiert. Zurzeit unterrichtet er als Lehrer Geschichte und arbeitet als Bildungsreferent und Gästeführer im Augustinerkloster.
Erfurt, den 13. September 2021
Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt, Telefon: 0361/57660-22