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Thüringer Pfarrer als Münz-Forscher

Wie Johann Leitzmann die Numismatik als Hobby populär machte

PM 008/2024

Der Thüringer Pfarrer Johann Leitzmann ist ein Beispiel dafür, dass sich Geistliche beileibe nicht nur mit Theologie beschäftigen. Leitzmann lebte im 19. Jahrhundert und war begeisterter Münzforscher und -sammler. Wie er die Numismatik zu einem Hobby für viele seiner Zeitgenossen machte, berichtet Manfred Weidauer bei einem Abend im Evangelischen Augustinerkloster zu Erfurt. Dazu lädt der Förderverein der Bibliothek des Ev. Ministeriums am Donnerstag, 15. Februar, um 19 Uhr ein. Der Eintritt ist frei.

Ziemlich genau 225 Jahre ist es jetzt her, dass Johann Leitzmann in Erfurt geboren wurde. Anlass genug für Manfred Weidauer, sich näher mit Leben und Werk dieses außergewöhnlichen Manns zu beschäftigen. Leitzmann studierte Theologie in Halle und unterrichtete anschließend an der Predigerknabenschule in Erfurt. Um seinen Lebensstandard zu verbessern, wurde er ab 1825 Pfarrer in Riethgen und Tunzenhausen bei Sömmerda. Neben seinen Aufgaben und Pflichten als Pfarrer beschäftigte er sich ausführlich mit dem Sammeln von Münzen und Medaillen – während seiner gesamten, über 50-jährigen Amtszeit.

„Bedeutsam sind seine Beiträge über mittelalterliche Münzen aus Thüringen“, erklärt Weidauer. „Er begründete mit der ‚Numismatischen Zeitung‘, die in Weißensee gedruckt wurde, auch die erste wissenschaftliche Schriftenreihe zum Thema Numismatik. Das Münzensammeln wurde dank seiner Fachzeitschrift volkstümlich.“ Mehrere seiner Werke finden noch heute große Beachtung. So benutzen viele Sammler von Erfurter Münzen nach wie vor seine Schrift aus dem Jahr 1862 über „Das Münzwesen und die Münzen Erfurts“.

Erfurt, den 8. Februar 2024

Kontakt: Dr. Michael Ludscheidt | Telefon: 0361/57660-22