Luther und der Islam

Abend im Augustinerkloster über das Verhältnis des Reformators zur Weltreligion

PM 040/2025

In der Lebenswirklichkeit von Martin Luther kam Islam nicht vor. Trotzdem hat er sich mit dieser Religion beschäftigt. „Vergeblich wünsche ich, den Koran zu lesen“ heißt der Titel eines Vortrags im Ev. Augustinerkloster zu Erfurt. Prof. Dr. Martin Wallraff analysiert darin Luthers Verhältnis zum Islam, und zwar am Montag, 26. Mai, um 19 Uhr im Bibliothekssaal des Klosters. Der Eintritt ist frei.

Es ist gut möglich, dass der Theologe Martin Luther praktisch nie eine Person mit muslimischem Glauben getroffen hat. Demnach war auch seine Auseinandersetzung mit dem Islam eine eher indirekte und theoretische. Doch diese bekam in den 1530er Jahren plötzlich Aktualität, als wieder einmal die „Türkengefahr“ Europa bedrohte. Man fragte sich nun, wer diese Leute eigentlich waren und woran sie glaubten. In diesem Zusammenhang wurde der vollständige Text des Koran in Europa bekannt – nicht zuletzt mit Luthers Zutun. In seinem Vortrag erzählt Martin Wallraff die aufregende Geschichte dieses frühen Drucks und fragt nach den Konsequenzen damals und heute.

Martin Wallraff ist Professor für die Geschichte des älteren und weltweiten Christentums an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Vorher arbeitete er an den Universitäten Jena und Basel. Zu seinen Fachgebieten gehören unter anderem das frühe Christentum, die handschriftliche Überlieferung der Bibel und die Geschichte der Stadt Rom. Zurzeit ist er am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt.

Erfurt, den 21. Mai 2025

Kontakt: Pfarrer Bernd S. Prigge | Telefon: 0361/57 660-242